Mundschutz und Masken für Kinder- Richtiger Schutz auch für die Kleinen

CurroMed-NewsFrau Hoom, anstrengende Zeiten besonders für Kinder, seit die Maskenpflicht auch im öffentlichen Raum gilt. Wieso sind Masken nun auch für die Kleinen Pflicht?

Andrea Hoom:  Ein korrekt sitzender Kindermundschutz trägt dazu bei, dass die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen weitestgehend eingeschränkt wird. Die Maßnahmen zeigen Wirkung, das belegen die aktuellen Zahlen zu Neuinfektionen des Robert-Koch-Institus, die uns Hoffnung machen.

CurroMed-News: Müssen denn alle Kinder eine Maske tragen oder gibt es Alterseinschränkungen?

Andrea Hoom: Die Regelungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden, aber fast überall gilt die Maskenpflicht ab sechs oder sieben Jahren. Im Saarland wurde im April die Tragepflicht ab sechs Jahren festgesetzt. Natürlich gibt es Ausnahmen.

CurroMed-News: Für wen gelten diese Ausnahmen?

Andrea Hoom:  Jüngere Kinder und die im Vorschulalter sind von der Maskenpflicht aktuell befreit. Kinder unter zwei Jahren und schlafende Kinder dürfen keine Masken tragen, um einer Erstickungsgefahr vorzubeugen. Eine Befreiung von der Maskenpflicht ist bei chronisch kranken Kindern oder Kindern mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung nach Vorlage eines ärztlichen Attests möglich. Dazu sollte in jedem Fall der Kinderarzt, bzw. der behandelnde Arzt hinzu gezogen werden.

CurroMed-News: Was sollten Eltern beachten, wenn ihre Kinder  medizinische Masken tragen?

Andrea Hoom: Wichtig ist, dass der Mundschutz eine angepasste Größe für das viel kleinere Kindergesicht hat. Nur eine passende Maske schützt. Die medizinische Maske (Typ II – ohne Spritzwasserwiderstand oder Typ IIR - mit Spritzwasserwiderstand) sollte um Mund, Nase und Kinn gut abschließen. Er sollte dennoch bequem sitzen. An den Ohren sollte die Maske nicht zu eng anliegen oder gar einschneiden. Falls doch, empfiehlt sich eine Maskenverlängerung oder so genannte Ohrenschoner.  Bevor das Kind über einen längeren Zeitraum eine Maske trägt, sollten Eltern den Umgang mit der Maske mit dem Kind zu Hause üben, damit das hygienische An- und Ablegen problemlos funktioniert. Beim Tragen sollte die Maske von außen nicht angegriffen werden.

CurroMed-News: Was sollten Eltern noch beachten, damit die Maske auch ihren Schutz erfüllen kann?

Andrea Hoom:  Zunächst einmal sollten die Kids beim Spielen auf Rutschen, Schaukeln, Klettergerüsten oder Bäumen keine Maske tragen, um nirgendwo hängen zu bleiben und sich zu verletzen. Sobald die Maske verschmutzt oder durchfeuchtet ist, muss sie gewechselt werden. Daher ist es zu empfehlen, dass die Eltern dem Schulkind z.B. im Ranzen einige Ersatzmasken zum Wechsel mitgeben, das geht sehr gut mit einem Zip-Beutel.

CurroMed-News: Häufig hört man davon, dass diese Masken gewaschen, getrocknet oder mit einem Dampfbügeleisen aufgefrischt werden können. Stimmt das?

Andrea Hoom:  Nein, es handelt sich nicht um mehrfach verwendbare Masken. Grundsätzlich sollte die Einwegmaske spätestens nach einem Schultag gewechselt und im Hausmüll entsorgt werden. Eine weitere Verwendung ist aus hygienischen Gründen bei diesem Einwegartikel nicht zu empfehlen.

CurroMed-News: Jetzt machen die Masken nicht jedem Kind grenzenlose Freude. Haben Sie einen Tipp, wie man den Kleinen diesen nötigen Schutz doch näher bringen kann?

Andrea Hoom: Nun, Kinder lernen von Erwachsenen. Wer also seinen Kids den Schutz selbst vorlebt, hat es sicher schon viel leichter, die Notwendigkeit zu erklären. Es ist wie mit dem Fahrradhelm - trägt Mama ihn, zieht die Tochter ihn auch an. Dann hilft vielleicht noch der Trick mit den vielen Farben, in denen es die Kindermasken derzeit gibt. Wenn jeder Wochentag eine neue Farbe bekommt, kann das ebenfalls spielerisch helfen, einerseits regelmäßig die Maske zu wechseln und andererseits einen Trageanreiz schaffen. Oder die Maske wird passend zur Kleidung gewählt. Hier ist einfach Kreativität gefragt und jedes Kind hat ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Trotzdem sollte beim Kauf nicht nur auf das Design, sondern insbesondere auf die Qualität geachtet werden.

CurroMed-News: Noch eine technische Frage. Unterscheiden sich die Kindermasken von ihrer Filterleistung denn von denen für Erwachsene?

Andrea Hoom: Nein, zwischen den medizinischen Masken für Erwachsene und den medizinischen Masken für Kinder gibt es außer der Größe und damit dem deutlichen Tragekomfort keinen Unterschied. Die Filterleistung die Gleiche.

CurroMed-News: Sie sprachen eben die Qualität der Masken an. An welchen Merkmalen kann man sich als Käufer orientieren?

Andrea Hoom:  Achten Sie beim Kauf von 3-lagigen OP-Masken auf das CE-Zertifikat und die DIN-Norm 14683.  Außerdem sollte die Maske unbedingt glasfaserfrei sein und eine Filterleistung von mindestens 98 %  leisten. Dieser Angaben finden sich in der Regel auf der Verpackung und sind damit gute Hilfen, um hochwertige Masken zu finden.

CurroMed-News:  Schwieriger wird es dann bei den FFP2-Masken, die es für Kinder gar nicht als zugelassenes Produkt gibt.

 

Andrea Hoom: Die Nachfrage nach FFP2-Masken für Kinder ist durch die augenblickliche Situation stark angestiegen. Da FFP2-Masken jedoch aus dem Bereich Arbeitsschutz kommen und bis Eintreten der Corona-Pandemie keinerlei Bedarf an Kinder-Masken bestand, gab es bis dahin auch keine FFP2-Masken für Kinder. Eine sichere Lösung stellen FFP2-Masken für Erwachsene in kleinen Größen da. Es gibt sie auch in S und XS für schmale Gesichter. Diese Masken entsprechen den Prüfanforderungen und sind wegen ihrer schmalen Passform auch für Kinder gut geeignet. Hier sollten Eltern genau hinschauen, wenn sie kaufen, denn tatsächliche FFP2-Kindermasken gibt es bisher nicht oder sie sind mangels Prüfung noch nicht zugelassen. Aber nicht nur das Tragen von Mund- und Nasenmaske oder FFP2-Maske hilft zur Bekämpfung von Covid-19. Auch regelmäßiges Händewaschen mit einer ordentlichen Waschlotion oder Handseife und natürlich Abstand halten dienen dem Schutz vor einer Coronainfektion.

CurroMed-News: Vielen Dank für dieses aufschlussreiche Gespräch.

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